Humboldt-Universität zu Berlin - Zentralinstitut für Katholische Theologie (IKT)

Katholische Theologie mit anthropologischer Perspektive

Der Sitz des Instituts für Katholische Theologie wird künftig im ehemaligen Gebäude der Gerichtsmedizin in der Hannoverschen Straße 6 sein. Die Geschicke des Instituts lenkt Johannes Helmrath. Der Professor für Mittelalterliche Geschichte ist im vergangenen Herbst zum Gründungsdirektor ernannt worden. Seine derzeitigen Hauptaufgaben in Bezug auf das Institut sind, die Professuren auszuschreiben, die Studienordnungen zu entwerfen und die Berufungskommission zusammenzustellen. „Die ersten Sitzungen der Kommission werden im Februar stattfinden“, sagt Helmrath. Zu besetzen sind fünf Professuren, zwei W3-Professuren und drei Juniorprofessuren, eine davon ohne tenure track. Am Institut angesiedelt wird auch die Guardini-Professur, die sich derzeit noch an der Theologischen Fakultät (ev) befindet.

Das Institut soll ein forschungsstarkes Professorenteam erhalten. Es wird Lehramtsstudiengänge und einen Monobachelorstudiengang "Religion und Gesellschaft" anbieten. Das Studium soll für Tätigkeiten im Schuldienst, in der außerschulischen Bildungsarbeit in religiösen Organisationen, Verbänden, Medien und in der Wissenschaft qualifizieren und beruht auf einem modernen Konzept, das auch die pluralistische und säkulare Situation in Berlin einbezieht. Es verfolgt zudem eine globalgeschichtliche Perspektive, die es ermöglicht, den Blick über Europa und die westliche Welt hinaus auszuweiten. Dies kommt insbesondere durch den Schwerpunkt in der theologischen Anthropologie zum Tragen, der Deutung des Menschen aus christlich-theologischer Sicht. Wert gelegt wird auch auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Da sich heute viele ethische Fragen im Bereich der Lebenswissenschaften stellen, so im Hinblick auf die Reproduktionsmedizin, die neuesten Entwicklungen in der Hirnforschung und der Gentherapie, soll beispielsweise die Inhaberin oder der Inhaber der Professur für theologische Ethik in enger Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern dieser Wissenschaften forschen und lehren.

Autorin: Ljiljana Nikolic

Erschienen in der Januar-Ausgabe der HUMBOLDT.