Humboldt-Universität zu Berlin - Zentralinstitut für Katholische Theologie (IKT)

Für Studierende

  • Dienstags 14:00 bis 16:00 Uhr | 18. April 2022 bis 18. Juli 2023
    Vorlesung: Einführung in die Philosophie der Willensfreiheit
    Christoph Jäger und Geert Keil
    Universitäts-Hauptgebäude der HU Berlin, Unter den Linden 6, 10117 Berlin, Hörsaal 2091/92
    AGNES-Link
     
    In der Willensfreiheitsdebatte lassen sich unter anderem  begriffliche, metaphysische, empiri­sche, nor­mative und theologische Fragen unterscheiden. Zu den in der Philosophie meistdiskutierten Fragen gehören diese:
     
    (1) Was ist Willensfreiheit bzw. was sollte man vernünftigerweise darunter verstehen?
     
    (2) Haben wir alternative Möglichkeiten für wenigstens einige unserer Handlungen und Entscheidun­gen (Absichten, Entschlüsse)?
     
    (3) Falls nicht, könnte man uns dennoch in gewissem Sinne einen „freien Willen“ zuschreiben? In der zweiten Frage geht es darum, ob die eine oder andere Form von Determinismus wahr ist, während die dritte vom sogenannten Vereinbarkeitsproblem handelt. Vielleicht stehen die Willensfreiheit und der Determinismus  von vornherein nicht im Widerspruch zueinander.
     
    (4) Unter welchen Bedingungen sind wir moralisch für unser Handeln und Entscheiden verantwortlich, auf welchem Fundament stehen menschliche Praxen wie Lob und Tadel, Strafe oder Belohnung?
     
    Die Vorlesung führt in die wichtigsten Diskussionen, Probleme und Begrifflichkeiten zum Thema Wil­lensfreiheit und Determinismus ein und stellt die historisch und aktuell hierzu einflussreichs­ten An­sätze und Autoren vor. Die Themen umfassen u.a.: Bedeutungen von „Freiheit“; Verhältnis von Wil­lensfreiheit und Handlungsfreiheit; fähigkeitsbasierte Ansätze; logischer Determinismus / Fatalis­mus, nomologisch-kausaler Determinismus, theologischer Determinismus (göttlicher Plan und menschliche Freiheit); Geographie der freiheitstheoretischen Positionen; Kompatibilismus und Inkom­patibilismus; Verhältnis zwischen metaphysichen und empirischen Fragen; Libertarismus; das Prinzip der alternati­ven Möglichkeiten; das Konsequenzargument; Freiheit und moralische Verantwortlich­keit, Frei­heit/Verantwortung/Schuld/Strafe.
     

    Dienstags 18:00 bis 20:00 Uhr | 25. April 2023 bis 11. Juli 2023
    Seminar: Philosophische und theologische Theorien der Hoffnung 
    Christoph Jäger
    Theologische Fakultät der HU Berlin, Burgstr. 26, 10178 Berlin, Hörsaal 008
     
    Hoffnung spielt eine zentrale Rolle im menschlichen Leben, darin stimmen ihre Apologet:innen mit ihren Kritiker:innen überein. Die Bedeutung signifikanter Hoffnungen, so heißt es, geht oft soweit, dass sie unserem Leben – auch und besonders in schwierigen Lagen – allererst Sinn und Perspektive verleihen. „Denn auf Hoffnung hin sind wir gerettet“, so heißt es etwa an einer berühmten Stelle im Römerbrief (Röm 8,24). Doch genau was ist Hoffnung?
     
    Wir entwickeln Hoffnungen, haben, hegen und nähren sie; wir machen sie uns und anderen; halten an ihnen fest oder verlieren sie, sind ohne Hoffnung. Hoffnungen können sicher oder unsicher, vage, begründet, schön, groß oder klein sein; sie können sich erfüllen oder frustriert werden; es gibt unbegründete, unvernünftige, leere, falsche, eitle, naive, trügende, illusionäre und täuscherische Hoffnungen. Wir sind hoffnungsvoll, hoffnungsschwanger, hoffnungstrunken, hoffnungsfroh, reich an Hoffnung oder arm an ihr, bar jeder Hoffnung, hoffnungsverloren, hoffnungslos. Die Liste der Beispiele könnte lang fortgesetzt werden. Philosophische Hoffnungstheorien, die uns Einblick in diese Phänomene liefern könnten, führten jedoch lange ein Schattendasein. Und trotz ihrer zentralen religiösen Bedeutung, auch und insbesondere im Christentum, harren auch größer angelegte theologische Versuche über die Hoffnung bis heute einer systematischen religionsphilosophischen Ausarbeitung. In jüngerer Zeit gibt es jedoch eine – bislang erst im Beginn begriffene – Renaissance von philosophischen und theologischen Hoffnungstheorien. Das Seminar wird in die historisch und aktuell wichtigsten Ansätze einführen und unter Berücksichtigung einflussreicher Literatur zum Thema u.a. folgende Fragen diskutieren:
     
    Sollten Hoffnungen als Emotionen oder Tugenden analysiert werden? Wie verhält sich episodisches Hoffen zu Hoffnung als Disposition? Was ist das Verhältnis von Hoffnungen zu Wünschen und Überzeugungen? Sind Hoffnungen handlungsmotivierend oder fördern sie eher Passivität und sind daher, wie etwa Nietzsche meinte, womöglich kein Gut, sondern ein Übel? Wie verhalten sich der Grad oder die Stärke einer Hoffnung zu ihrer Bedeutsamkeit? Wie lassen sich religiöse Hoffnungen näher charakterisieren? Welchen Anteil hat Hoffnung an (religiösem, speziell dem christlichen) Glauben? Was macht Hoffnungen rational oder vernünftig? Ein detaillierter Seminarplan nebst Literaturliste wird zur ersten Sitzung bereitgestellt.

 

  • Information zum Moodle-Zugang für Studierende und Externe in zwei Schritten:
 
  1.  Zunächst legen Sie sich einen Gastaccount auf Moodle an. [Diesen Schritt können Sie überspringen, wenn Sie bereits einen Moodle-Account an der HU haben.]
    https://moodle.hu-berlin.de/login/index.php
    Ganz unten auf der Seite klicken Sie auf: "Neuen Zugang anlegen". Folgen Sie nun den Hinweisen des Programmes.
  2. Wenn Sie dann Ihren Gastaccount eingerichtet haben, können Sie sich über folgende Links in die Moodle-Kurse von Prof. Jäger einschreiben:
    https://moodle.hu-berlin.de/course/view.php?id=118446 (Vorlesung "Einführung in die Philosophie der Willensfreiheit", gemeinsam mit Prof. Geert Keil)
    https://moodle.hu-berlin.de/course/view.php?id=118526 (Seminar "Philosophische und theologische Theorien der Hoffnung")